Nördliche Altstadt

Bordeaux Nördliche Altstadt

Ein Stadtrundgang erschließt das Zentrum südlich der rechteckig angelegten Esplanade des Quinconces.

Die 12 ha große Schotterfläche im Norden der Altstadt unmittelbar am Westufer der Garonne zählt zu den größten Plätzen Europas.

In Ufernähe stand bis 1828 die Festung Château Trompette, ehe sie einer umfassenden Stadtsanierung zum Opfer fiel. Als Zeichen seiner zurückgewonnenen Macht hatte der französische König Charles VII. die Schlossfestung 1453 nach Ende des Hundertjährigen Krieges im frankophilen Bordeaux errichten lassen.

Rund 200 Jahre später, 1675, begehrten die Stadtbewohner wegen drückender Steuern gegen Louis XIV. auf. Nachdem diese Revolte niedergeschlagen war, ließ der Sonnenkönig die Festung Trompette ausbauen und umliegende Viertel abreißen, um für die Kanonen im Bedarfsfall freies Schussfeld auf die Stadt zu schaffen.

Zwei Rostrasäulen, die Handel und Schifffahrt symbolisieren, schließen seit 1829 den Platz zum Quai Louis XVIII. an der Garonne hin ab. Auf der gegenüberliegenden Seite der Esplanade ehrt das Monument des Girondins (siehe Bild oben) die 1793 hingerichteten Revolutionäre aus dem Bordelais. Den 1894-1902 errichteten, mächtig-pompösen Brunnen schmücken zahlreiche allegorische Bronzefiguren, etwa die der Beredsamkeit und der Vergangenheit. Darüber erhebt sich die 43 m hohe Säule, auf der als Sinnbild der Freiheit eine geflügelte Frauengestalt triumphiert.

Triangle d'Or nennt man den eleganten Innenstadtbereich, der sich südlich an die Esplanade anschließt. Der Name „Goldenes Dreieck“ ist passend, reihen sich doch zwischen den Straßen Allées de Tourny, Cours Clemenceau und Cours de l'Intendance Luxusgeschäfte und Boutiquen aneinander - von Juwelen bis zu Designerkleidung gibt es hier alles, was gut und teuer ist.

An der Cours de l'Intendance findet sich mit dem Instituto Cervantes (57, cours de l'Intendance, Tel. 05 56 527937, www.burdeos.cervantes.es, Bibliothek: Mo-Do l0.30-18.30, Fr 10.30-13.30 Uhr) aber auch ein Stück Kultur. Im 19. Jh. nahm Bordeaux viele Spanier auf, die der Absolutismus Fernandos VII. ins Exil getrieben hatte.

Im Haus Nr. 57 verbrachte der berühmteste von ihnen, der Maler Francisco José de Goya (1746-1828), die letzten Monate seines Lebens. Das Kulturzentrum in der 3. Etage zeigt Briefe, Dokumente und Reproduktionen seiner Werke.

Den an sich hübschen kleinen Place des Grands Hommes dominiert heute der Marche des Grands Hommes (www.bouquinistes-bordeaux.com), eine etwas wuchtig geratene, mehrstöckige Boutiquengalerie aus Glas und Metall, in der man stilvoll shoppen kann. Unweit östlich erinnert die üppige Barockfassade der l684-1707 von Dominikanern erbauten Eglise Notre-Dame an die Kirche Il Gesù in Rom. Außer der sehr schönen Orgel und der geschnitzten Kanzel kann man im Innern Gemälde von Jean André (1718-41) bewundern.

Neben der Kirche führt die 1878 eröffnete, überdachte Galerie Sarget zurück zum Cours de l'Intendance. Von dort sind es nur wenige Schritte nach Osten zum Herzen der Stadt, der Place de la Comédie. Hier präsentiert sich Bordeaux in der ganzen Pracht des 18.Jh. Geradezu monumental wirkt die Fassade des Grand Théâtre, eines klassizistischen Glanzstücks, das der Pariser Architekt Victor Louis 1773-80 auf den Ruinen eines gallo-römischen Tempels erbaut hatte.

Sechs umlaufende Stufen führen zu der Kolonnade aus zwölf korinthischen Säulen, auf denen eine Balustrade ruht, geschmückt und gegliedert durch die Statuen der neun Musen sowie der antiken Göttinnen Aphrodite, Hera und Athene. Besondere Beachtung verdient das großzügige Vestibül mit Kassettendecke, dorischen Säulen und raumgreifendem Treppenaufgang.

Diese beeindruckende Gestaltung ahmte rund 100 Jahre später der Architekt Charles Garnier 1875 beim Bau der Pariser Oper nach. Imposant ist auch der 1992 originalgetreu in Weiß, Blau und Gold restaurierte Zuschauersaal. Das üppig ausgestattete Theater kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden, zu der man sich im Touristenbüro anmeldet.

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