Nachbarn, Bekannte, Einladungen

Sonnenuntergang Wenn Nachbarn oder Bekannte Einladungen zum Aperitif aussprechen, ist meist die Zeit der Abendsonne gemeint

Der Reiseknigge Frankreich erklärt den Umgang mit Nachbarn und Bekannten und Einladungen in Frankreich.

Umgangsformen in Frankreich

Umgang mit Nachbarn und Bekannten

Eine häufige Frage:

Siezen oder Duzen?

Mit dem "Du" ist es in Frankreich "difficile", also nicht ganz einfach:

In der Regel wird das vertraulich "Du" erst nach langer Bekanntschaft und dann selbstverständlich vom Älteren gewährt. Häufig wird die Kombination von „Sie“ und Vornamen benutzt, wie auch in den USA üblich. Spontanes Duzen finden gerade ältere Franzosen unhöflich, auch wenn sie wiederum es höflich überhören.

Höflichkeit im Alltag, das (vom Wort her bekannte „savoir vivre“) hat in Frankreich nach wie vor grossen Stellenwert im täglichen Umgang miteinander. Im Zweifel ist Höflichkeit stets der bessere Weg als kumpelhaftes oder plumpes Getue, um Auskunft oder Hilfe zu erlangen.

Die Anreden "Monsieur" oder "Madame" sind üblich bei Begrüßungen, Verabschiedungen, eigentlich immer. Auch Kinder werden bei Begrüssungen nicht übergangen – man nimmt sie war und spricht auch sie kurz an, bevor man sich mit seinem Anliegen an das Gegenüber wendet. Selbst bei schlichten Antworten gehört es dazu: "Oui, Madame."

Die Frage „Ca va?“ (Geht’s gut?) kann unter Nachbarn, Freunden und guten Bekannten ein „Bonjour“ ersetzen und wird üblicherweise mit „Ca va bien, et toi?“ (Geht gut, und Dir?) oder „Ca va, ca va…“ (Es geht) beantwortet.

Möchten Sie sich als Urlauber in Frankreich nach dem werten Befinden des Vermieters Ihrer Ferienwohnung in Südfrankreich erkundigen, dann bitte mit „Geht es Ihnen gut?“ (Vous allez bien?) Diese höfliche Frage kommt garantiert gut an.

Einladungen in Frankreich

Einmal angenommen, Sie verstehen sich ausgezeichnet mit Ihrem Vermieter, oder den französischen Nachbarn Ihres Ferienhauses in Südfrankreich. Da kann es passieren, dass Sie zum Kaffee, zum Aperitif oder gar zum abendlichen Diner eingeladen werden. Nun fangen die Probleme an (Wir reden nicht von der Kleiderfrage, aber auch…)

Einladung zum Nachmittagskaffee

Die Einladung zum Kaffee, zumal bei Nachbarn ist das Zeichen, dass Franzosen Sie schätzen und nachmittags (gern im Garten) nett mit Ihnen plaudern möchten. Sie müssen dazu kein Sprachgenie sein, aber einige Sprachkenntnisse erleichtern die Sache natürlich.

Grundsätzlich erscheint man in Frankreich zu solchen (ersten) Einladungen nicht „mit leeren Händen“. Einige Pralinen, ein kleiner Strauss oder eine wohlmeinende Flasche Wein werden französische Gastgeber stets erfreuen. Das Prinzip heisst denn auch: Die Geste (Le geste) und es wird vor allem das Zeichen geschätzt, nicht der Preis!

Einladung zum Aperitif

Die Einladung zum Aperitif bedeutet, dass man Sie gegen 19 Uhr auf ein gutes Glässchen erwartet, um wiederum ein wenig beieinander zu sitzen und zu plaudern. Kleine Appetithäppchen, Oliven, Cornichons, Chips, Nüsse und andere Kleinigkeiten werden Ihnen serviert und Sie können sich frei bedienen.

Förmlichkeit ist beim Aperitif francais unter Privatleuten nicht erforderlich. Badebekleidung allerdings auch nicht, sondern hübsche Freizeitkleidung, da man sich üblicherweise spätestens um 20 Uhr oder wenig später wieder zurückzieht.

Einladung zum Abendessen (Diner)

Bei der Einladung zum Abendessen möchten Franzosen Ihnen eine besondere Wertschätzung zuteil werden lassen. Hier darf dann der Blumenstrauss für die Dame des Hauses auch (ein wenig) grösser und der Rotwein ein wenig älter sein…

Je nach Wetter und der Art des Essens, zieht man sich zum Diner durchaus auch Kleid und Jackett an. Verlassen Sie sich darauf, Sie werden verwöhnt! Erliegen Sie nicht den ständigen Offerten Ihrer Gastgeber, nochmals zuzugreifen oder noch ein Glas zu trinken: Franzosen werden Ihnen als aufmerksame Gastgeber jede vorherige Diät liebevoll ruinieren.

Sollten Sie aber vom Entree, vom Hauptgang und vom Dessert und den kredenzten Weinen angetan sein, zögern Sie keinesfalls dies ausführlich zu bekunden. Fragen Sie vielleicht nach dem Rezept für eines der Gerichte, die Hausherrin wird es Ihnen gern zukommenlassen oder erläutern.

Eine Gegeneinladung für einen späteren Zeitpunkt auszusprechen, ist ebenfalls ein grosses Zeichen von Wertschätzung Ihrerseits und muss keinesfalls mit dem soeben genossenen Mahl konkurrieren. Geben Sie einfach die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit, auch die Grosszügigkeit zurück, die Sie bekommen haben, und Sie könnten Freunde fürs Leben werden…

Die (manchmal) skurrile Welt der deutsch-französischen Eigenarten im TV

Sind sie nicht reizend, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Deuutschen und Franzosen?
Kennt der Franzose den (gehäkelten) deutschen Klopapierhut?
Versteht der Deutsche den französischen "Laisser faire" oder den "Savoir vivre"?
Wissen Deutsche und Franzosen, ob das berühmte französische Gebäck „Croissant“ französischer Herkunft ist? (Ist es nämlich nicht!)

Der deutsch-französische Fernsehsender ARTE führt sonntags um 20 Uhr in die Welt der deutsch-französischen Eigenarten. In kurzen Rubriken wirft ARTE einen humorvollen, zuweilen auch kritischen Blick auf Besonderheiten deutscher und französischer Alltagskultur.

Auf neue und ungewohnte Weise werden so manch flüchtig gesagtes Wort, ein Gegenstand, die Einrichtung eines Büros, ein Kleidungsstück in einem ganz neuen Licht gezeigt.

Wir hoffen, dass der Reise-Knigge für Frankreich Ihnen den nächsten Frankreich-Urlaub noch angenehmer macht!

Foto: VoyageMedia für Südfrankreich-Netz.de

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