La Pinhada (Landes)

La Pinhada – der Kiefernwald (Landes)

Kiefernwald gab es in den Landes, der südwestfranzösischen Region in der Aquitaine, nicht immer. Heidekraut, Farn und Stechginster prägten die anspruchslose Vegetation in der Ödnis der Landes im Südwesten Frankreichs. Die Menschen in den "Landes" lebten von Ackerbau und Kleintierzucht, Handwerk, Industrie und Wirtschaft oder gar Tourismus waren in früherer Zeit in den Landes undenkbar. Hier machte niemand Urlaub und Ferienhäuser in Südfrankreich suchten die Feriengäste wenn überhaupt in der Nähe der langen Sandstrände an der Atlantikküste.

Der Schafhirte (Berger landais), ein auf Stelzen in dem flachen, sumpfigen Gelände über die Herde wachender Einsiedler, wurde zum Symbol für den Landstrich Südwestfrankreichs und ist heute beliebtes Fotomotiv bei regionalen folkloristischen Veranstaltungen. Die Lebensbedingungen der Einwohner in diesem Teil der Aquitaine verbesserten sich erst, als 1788 der Ingenieur Nicolas Brémontier mit der Befestigung der Dünen am Atlantik begann, ein Plan, der seit dem Mittelalter existierte. Brémontier ließ entlang der Küste (Côte d’Argent) Palisadenreihen aus Holz errichten, um den ständigen vom Meereswind verwehten Sand aufzuhäufen.

Die so entstandenen künstlichen, ca. 10 m hohen Dünen befestigte man anschliessend mit Strandhafer, im Windschatten wurden landeinwärts nach alten Plänen Tausende Strandkiefern gepflanzt. So enststand in der gesamten Region ein wirksamer Schutz für die Aufforstung des dahinter liegenden Kiefernstreifens. 1867 war die gewaltige Aktion der landschaftlichen Neugestaltung in der Aquitaine und der Region Landes beendet. Heute erstreckt sich im Südwesten Frankreich mit  La Pinhada zwischen der Girondemündung und dem Baskenland, das mit einer Waldfläche von 955 000 ha größte zusammenhängende Waldgebiet in Frankreich.

Schnurgerade Straßen führen Strassen und Wege durch die Kiefernwälder, einer echten Monokultur der Landes, bis zur Atlantikküste. Gern genutzt von Wanderern und Radlern, sind die ebenen Wege heute eines der grössten Urlaubs-Paradiese für Fahrradfreunde, Radwanderer, Skater, Jogger und viele andere, die die Möglichkeiten für Sport und Freizeit gern nutzen. Wegen dieser Kiefernkultur, die mit ihrem Baumharz in trockenen Sommern höchste Brandgefahr darstellt, ist der Umgang mit Feuer, das Rauchen und natürlich auch das Grillen in der gesamten Region streng verboten. Die überall angebrachten Hinweisschilder „Attention au Feu“ sollte man daher sehr ernst nehmen, nicht zuletzt wegen drakonischer Strafen.

Nachdem der Kiefernbestand in den Landes gut gewachsen und wirtschaftlich nutzbar wurde, wuchs die Holzindustrie alsbald zu einem wichtigen Wirtschaftszweig der Aquitaine heran. Kiefernholz aus den Landes wurde im Bergbau verwendet oder in Sägewerken weiter verarbeitet, zahlreiche Zellstoff- und Papierfabriken entstanden in Mimizan, Dax und Facture nach Ende des 2. Weltkrieges. Möbel, Parkett und Papier sind auch in heutiger Zeit die Hauptprodukte aus dem Kiefernholz der La Pinhada. Die Harzgewinnung in den Kiefernwälder, früher eine bedeutende Einnahmequelle, ist heutzutage der Kunstharzproduktion gewichen. Das traditionelle Handwerk der Gemmeurs, der Harzzapfer können Reisende und Besucher der Region nur noch in Volkskundemuseen sehen. Die Küstenorte am Atlantik wie etwa Mimizan-Plage, die nach der Fahrt durch die Kiefernwälder der Landes erreicht werden, zählen heute dank tausender Badeurlauber zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Landes.

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